DieZunft & Kenneth Anders
Die fünfköpfige Band „DieZunft“ aus dem Oderbruch genießt inzwischen Kultstatus. Die Musikerinnen und Musiker nehmen sich die Freiheit, ihre deutschsprachige Musik bei jedem Konzert anders zu gestalten. Seit der Bandgründung vor mehr als zwanzig Jahren finden sich im Programm neben eigenen Stücken auch eigenwillig ins Deutsche übersetzte Songs von Bob Dylan und Van Morrison.
In jüngerer Zeit sind auch Lieder aus der DDR-Rock- und Popmusik dazu gekommen. Dieser Fundus ist inzwischen weiter angewachsen und erstaunt mit verblüffender Aktualität. Titel von bekannteren Bands wie Silly, City, Puhdys oder Karat werden gespielt. Aber auch Veronika Fischer, Gundermann und Renft. OSTWIND eben, so der Titel des Nebenprojekts der Zunft.
Es gab Zeiten, in denen Musiker mit Sprechern zusammen auf die Bühne gegangen sind. Nicht nur wegen des Unterhaltungswertes, sondern auch, weil es etwas zu sagen gab. Mancher hat noch die Jazz-Lyrik-Prosa-Schallplatten in seinem Schrank, andere erinnern sich an kleine Kollaborationen in den Clubs zwischen Rockbands und Schriftstellern. Die Zunft knüpft daran an: Der Autor Kenneth Anders liest im Verlauf des Konzertes Texte zu dieser denkwürdigen Zeit – Gedichte, Kolumnen und Dialoge über die öffentliche Kultur.