Schöne Aussichten – Neue Einsichten

Foto: 2011 © Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin

Vom Kirchturm, dem höchsten Punkt der Stadt, ist die Aussicht grandios. Das wissen viele Besucher:innen zu schätzen.

Überhaupt ist dieser Turm etwas Besonderes. Irgendwann zu Beginn des 18. Jahrhunderts kam der alte Turm ins Rutschen. Gefahr war im Verzug, das Gebäude drohte einzustürzen. Also musste das ursprüngliche Bauwerk abgerissen werden. Der berühmte Baumeister Karl Friedrich Schinkel war wohl auch gerade in der Nähe (Letschin anyhow) und zeichnete die Entwürfe für einen neuen Turm, der dann in ganz ähnlicher Form auch realisiert wurde. Etwas abgesetzt vom Hauptbau, in der Art und Weise nicht gerade häufig anzutreffen. Die Fachwelt war überzeugt davon, dass diese eigentlich statische Notwendigkeit der Kirche „ein malerisches Gepräge“ verleiht. Das ist doch schon mal etwas.

Das Innere des Turms ist nicht minder eindrucksvoll. Für diejenigen, die dafür ein Auge haben. Allerdings sollte Mensch da schon recht genau hinschauen und etwas Vorstellungsvermögen mitbringen. Vom Turminneren sind auch die beiden Müncheberger:innen Veronica Remmele und Volkmar Köhler angetan. Das etwas aus dem Blick geratene Kleinod soll jetzt wachgeküsst werden. Doch bevor geküsst werden darf, müssen zunächst Besen, Staubsauger und Wischlappen zum Einsatz kommen. Danach halten Ideen, Spaß, Phantasie, kurzum Leben Einzug.

Wohin die Reise geht, ist noch gar nicht so richtig klar. Muss es auch nicht. Vielleicht eine Form von „Artist in Residence“? Also ein Ort, wo sich Künstler:innen und andere Menschen entfalten können. Wo Besucher:innen der Aussichtsplattform auf dem Zwischengeschoss Halt machen und dabei zuschauen, mitmachen, miteinander reden können.

Vieles ist möglich. Ideen sind willkommen.